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Bauen, mit nichtmetallischer Bewehrung
Entnommen aus: Meistertipp
News Frank Kessler 26.01.2023
Das Bauen mit nichtmetallischer Bewehrung ist vorteilhaft, bringt aber auch einen wesentlichen Nachteil mit sich. So mussten bisher jeweils die Zustimmung im Einzelfall eingeholt werden. In Zukunft bleiben alle Vorteile, doch die Nachteile verschwinden. Denn weltweit erstmals erhält demnächst ein Hersteller von nicht metallischer Bewehrung für zwei Produkte die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung. Das vereinfacht das Bauen mit dem innovativen Baustoff Carbonbeton.
Beton, der über keine metallische Bewehrung verfügt, bekommt die übliche Bewehrung aus Carbon und Glas. Der große Vorteil: Diese Mischung korrodiert nicht. Die bisherige Betonüberdeckung, die den Stahl schützt, kann so deutlich geringer sein. Das bedeutet auch, dass die Betonteile leichter und dünner sind. Im Umkehrschluss hat das zur Folge, dass weniger Wasser, Zement und Sand verbraucht werden. Eventuell lässt sich auch Transportenergie einsparen. Das wirkt sich auch auf die Ressourcen aus, denn hier können 50 Prozent eingespart werden. Beim CO2 sind es bis zu 30 Prozent Ersparnis. Die auf diese Weise erstellte Bauwerke sind wartungsärmer und langlebiger.
Carbonbewehrung war bisher von den Normen nicht abgedeckt
Bis jetzt war das Bauen mit nichtmetallischen Bewehrungen nach den geltenden Normen nicht abgedeckt. Infolgedessen waren zeitaufwendige Genehmigungsverfahren erforderlich. Das bedeutete bisher eine Zustimmung im Einzelfall mit bauaufsichtlicher Zulassung. Das hat jetzt aber ein Ende, denn Solidian, Hersteller von nicht metallischer Bewehrung, wird in Zukunft (voraussichtlich Ende 2023/Anfang 2024) vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) für zwei seiner wichtigsten Produkte eine Zulassung erhalten. In der Praxis heißt das, dass das Unternehmen für die Bauteile und die Bewehrung die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung bekommen wird. Der Vorteil ist, dass folglich jedes Ingenieurbüro selbst Berechnungen anstellen kann. Mit dieser weltweit ersten bauaufsichtlichen Zulassung für Carbonbewehrung wird das Bauen mit dem innovativen Baustoff Carbonbeton erheblich erleichtert.
Stabbewehrung für den robusten Einsatz
Das solidian REBAR ist eine eine Stabbewehrung aus ECR-Glas- oder Carbonfasern. Das ist nicht nur wirtschaftlich, sondern eignet sich auch für die Einsatzgebiete, bei denen die Bauteile aggressiven Umweltbedingungen ausgesetzt sind. Sowohl direkt auf der Baustelle als auch im Fertigteilwerk können diese eingesetzt werden. Die Arbeiten werden aufgrund des geringen Gewichts deutlich erleichtert. Die Stäbe sind in einem Standard-Durchmesser von 4 bis 12 mm erhältlich und haben eine Standardlänge von 6,0 m. Bei Bedarf gibt es auch andere Abmessungen.
Carbonbewehrung durch Gitterbewehrung
Das zweite Produkt ist das solidian GRID. Es handelt sich dabei um eine Bewehrungsmatte aus Carbonfasern mit extrem hohen Festigkeiten. Es gibt sie in der Standardabmessung von 6,0 x 2,30 Meter. Der Hersteller liefert auf Anfrage auch andere Größen und Rollenware. Beide Produkte der Carbonbewehrung werden vom 17. bis 22. April auf der Bau 2023 in München ausgestellt.
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